Vor der Operation
Wichtig hierbei ist, dass Ihr Liebling nüchtern zum Operationstermin erscheinen muss.
Das bedeutet, dass der Patient die letzte Futteraufnahme ca. 12 Stunden vor Termin zusich nehmen darf. Wasser darf bis unmittelbar vor der Operation angeboten werden.
Ablauf der Operation
Sie besprechen vorab mit einem unserer Spezialisten den genauen Operationsverlauf und werden hierbei auch über die Narkose informiert. Im Anschluss wird Ihr Liebling mit in die Vorbereitung gebracht.
Dort wartet bereits unser ausgebildetes Vorbereitungsteam, um mit dem Tierarzt gemeinsam einen Venenzugang zu setzen. Im Zuge dessen wird (wenn nicht bereits Befunde vorliegen) Blut entnommen.
In unserem hausinternen Labor wird das Blut umgehend für die Narkosefreigabe untersucht.
Sind die Blutbefunde ohne Auffälligkeiten, kann die Narkose eingeleitet werden. Dies geschieht mittels Medikamentengabe intravenös (i.v. abgekürzt) durch den Venenzugang.
Nachdem der Patient auf die Medikamente angesprochen hat, wird dieser als nächstes intubiert (Intubation = einführen eines Beatmungsschlauches über das Maul in den Rachen bzw. Luftröhre). Um eine Aspiration (Einatmen von Flüssigkeiten z.B. Erbrochenes) zu verhindern, erfolgt dies als erster Schritt nach der Einleitung.
Der Patient wird nun an den Sauerstoff angeschlossen. Hiermit wird nun von intravenösen Medikamenten auf Inhalationsnarkose (Isofluran) umgestellt. Eine Inhaltationsnarkose ist die sicherste und schonendste Narkoseart, da sich die Dosierung des Narkosemittels jederzeit anpassen lässt. Der nächste Schritt beinhaltet die Narkoseüberwachung. Der Patient wird mittels EKG (Elektrokardiogramm), Pulsoximetrie und Kapnometrie (CO2 – Messung) während der gesamten Narkosedauer überwacht.
Nun erfolgt die nötige Vorbereitung: Ausrasieren, Lagerung und Desinfektion für die anstehende Operation.
Vor der Überstellung in den Operationsraum werden die Überwachungsgeräte der Vorbereitung entfernt und im Anschluss direkt an die Narkoseüberwachung im Operationsraum angeschlossen. Hier wurde bereits alles von einem Anästhesiehelfer vorbereitet, unter anderem auch das Wärmemanagement und die Infusionstherapie.
Während der gesamten Operationszeit wird der Patient von einem Anästhesisten überwacht und der Narkoseverlauf wird mittels Protokoll dokumentiert.
Nach der Operation
Nach der operativen Behandlung wird der Patient von den Anästhesiegeräten abgeschlossen und aus dem Operationsraum gebracht.
In der Vorbereitung wird das narkotisierte Tier auf einen mobilen Überstellungstisch umgelagert und im direkten Anschluss mit einem Anästhesiehelfer auf unsere Station überstellt.
Im Stationsbereich wartet bereits der diensthabende Tierarzt mit einem Stationshelfer auf den noch schlafenden Patienten. Der Anästhesiehelfer übergibt dem Tierarzt alle Informationen bezüglich des Narkoseverlaufes und der weiteren Behandlung.
Parallel überprüft der Stationshelfer alle Vitalwerte, unter anderem die innere Körpertemperatur, Schleimhäute und Narkosetiefe.
Im Anschluss wird der Patient in die schon vorbereitete Aufwachbox gebracht. Dort erhält er alle nötigen Medikamente, Infusionen sowie auf die Körpertemperatur angepasstes Wärmemanagement.
Der Stationshelfer bleibt die gesamte Aufwachphase über bei dem Tier. Sobald dieses Anzeichen wie: Lidreflexe, Kiefertonus (Kieferspannung) und Schlucken zeigt, wird der Tubus entfernt. Von nun an kann das Tier in Ruhe aufwachen und wird hierbei engmaschig von dem Tierarzt und den Helfern kontrolliert. Ist der Patient wieder geh- und stehfähig, wird dieser von unseren Stationshelfern in unseren abgezäunten Stationsauslauf Gassi geführt, um dort sein Geschäft verrichten zu können.
Je nach Operation bleibt der Patient bei uns über Nacht oder darf noch am selben Tag nach Hause zu seiner Familie.
Kurz vor der stationären Entlassung wird die Infusion abgeschlossen und der Venenzugang gezogen.