Anwendungsgebiete der Stammzellentherapie

Eine Stammzellentherapie kann da helfen, wo Anderes bereits versagt hat:

  • Arthrosen aller Art
  • Hüftgelenksdysplasie
  • Wundheilungsstörungen
  • als Nachbehandlung einer Kreuzbandoperation (TPLO)
  • Osteosynthesen
  • Störungen der Knochbruchheilung
  • uvm.

Was sind Stammzellen?

Stammzellen sind Zellen, die sich in verschiedene Zelltypen des Körpers entwickeln können. Sie befinden sich in zahlreichen Geweben, als eine Art Vorrat, den der Körper nach Bedarf nutzen kann, wenn abgestorbene oder verletzte Zellen ersetzt werden müssen. Stammzellen schaffen an der verletzten oder erkrankten Stelle ein Umfeld, welches mit den körpereigenen Mechanismen die Heilung unterstützt. Bei der Behandlung mit Stammzellen nutzen wir diese natürlichen Reparaturmechanismen. Aufgrund der Fähigkeit, sich in verschiedene Körperzellen zu entwickeln, ist das Anwendungspotenzial von Stammzellen praktisch unbegrenzt. In der Veterinärmedizin ist die Behandlung unterschiedlicher Gelenkserkrankungen bereits möglich.

Welche Erkrankungen werden mit Stammzellen behandelt?

Stammzellen werden bei Behandlungen von Gelenkserkrankungen wie Arthritis, Osteoarthritis, Sehnen- und Bänderverletzungen und Knorpelverletzungen eingesetzt, sowie zur schmerzstillenden bzw. unterstützenden Therapie bei schmerzhafter Hüftgelenksdysplasie, nach einer Kreuzbandoperation oder auch zur Frakturnachbehandlung.

Bei Krankheiten wie Arthritis, Osteoarthritis, Sehnen- und Bänderverletzungen oder Knorpelverletzungen war bislang nur eine lebenslange schmerzstillende Therapie möglich. Die Stammzellentherapie ist eine Neuheit im globalen Maßstab, welche die Heilung von Krankheiten bzw. eine Schmerzlinderung oder auch eine komplette Schmerzbefreiung bewirken kann. Es gibt keine Nebenwirkungen bei der Stammzellentherapie, da natürliche Heilungsprozesse des Körper unterstützt werden. Der Therapieverlauf ist einfach und für den Patienten entsteht nur minimaler Stress.

Ablauf der Stammzellentherapie

1. Entnahme einer Fettgewebestücks: Der Tierarzt entnimmt dem Tier unter Vollnarkose einen kleinen Teil des Fettgewebes, normalerweise vom Rücken oder Bauch. Dabei entsteht eine sehr kleine Wunde, welche nur mit ein paar Stichen vernäht werden muss.

2. Stammzellenvorbereitung: Von dem entnommenen Fettgewebe werden im Labor die darin enthaltenen Stammzellen isoliert und vermehrt. Das dauert meist 10 bis 14 Tage.

3. Injektion von Stammzellen: Der Tierarzt injiziert mit einer Injektionsnadel die Stammzellen unmittelbar in das erkrankte Gebiet, dort aktivieren die Stammzellen dann die Heilung des Gewebes/Gelenks.

Erfolge der Stammzellentherapie

Eine subjektive Bewertung der Besitzer und eine objektive Bewertung der Tierärzte deuten bei der Mehrheit der behandelten Patienten auf eine mäßige bis starke Verbesserung des Zustands. Die ersten Anzeichen einer Verbesserung sind oft schon am Ende des ersten Monats nach der Behandlung sichtbar. 3 bis 4 Monaten nach der Behandlung zeigt sich bei der Mehrheit der Patienten eine auffallende Verbesserung, da sie deutlich aktiver werden, wieder Lust zum Spielen und auf Spaziergänge haben. Eine vollständige Genesung ist aber erst 6 bis 12 Monate nach der Behandlung erkennbar und leider nicht immer erreichbar. Bei chronischen Erkrankungen erreichen wir mit der Stammzellentherapie im optimalen Fall eine starke Verringerung oder eine vollständige Heilung der chronischen Schmerzen.

Der Behandlungserfolg durch Stammzellentherapie ist bei vielen Tieren röntgenologisch nachgewiesen und dokumentiert worden.

Stammzellen 1  Stammzellen 2

Chronische Arthritis im                   2 Jahre nach der Applikation - 
Kniegelenk zum Zeitpunkt der      Eine mildere Form von Arthritis.
Applikation mesenchymaler         Osteophyten sind kleiner. Der
Stammzellen                                    klinische Zustand des Hundes ist
                                                           gut

Aufbewahrung von Stammzellen

Es besteht die Möglichkeit Stammzellen bei einem Partnerunternehmen aufzubewahren. Stammzellen können bei einer Fettentnahme für die Stammzellentherapie oder bei andern Routineeingriffen z.B. Kastration für die Aufbewahrung isoliert werden. Die Aufbewahrung von Stammzellen jüngerer Hunde und Katzen ist empfehlenswert, da die Zellen jüngerer Tiere ein größeres Therapiepotential haben. Gleichzeitig vermeidet man so zusätzliche operative Eingriffe zur Gewebeentnahme bei Erkrankungen, die in der Regel ältere Hunde, bei denen die Anästhesie ein gewisses Risiko bedeutet, beeinträchtigt.

© AniCura

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