Nasenaussfluss bei der Katze

Nasenausfluss zählt ohne Zweifel zu den häufigeren Vorstellungsgründen von Katzen beim Tierarzt und kann je nach Ursache und Ausprägung Symptom einer schwerwiegenden, zum Teil auch lebensbedrohlichen Erkrankung sein. Es können in Abhängigkeit von der Ursache, Tiere aller Altersstufen betroffen sein.

Definition

Im Allgemeinen versteht man unter Nasenausfluss eine krankhafte Absonderung von Flüssigkeiten aus einer oder beiden Nasenöffnungen, welche kontinuierlich oder schubweise erfolgen kann und in Dauer (akut-chronisch), Menge (geringgradig-hochgradig) und Beschaffenheit (wässrig, schleimig, blutig, eitrig usf.) variiert.

Symptome

In milden Fällen leckt sich die Katze häufiger als sonst über die Nase und putzt sich vermehrt im Gesichtsbereich. Die Nasenöffnungen sind mit Sekret verschmutzt und verkrustet, man kann ein schniefendes, röchelndes oder rasselndes Atemgeräusch wahrnehmen. Je nach Ursache treten zusätzliche Symptome wie Niesen (mit Auswurf), Augenausfluss, Husten, Maulatmung, Speichelfluss, verminderte oder gar fehlende Futteraufnahme, Mattigkeit, Verkriechen sowie andere Anzeichen einer schwereren Allgemeinerkrankung auf.

Ursachen

Die Ursachen sind äußerst vielfältig und können rein lokal als auch systemisch bedingt sein. Sie umfassen unter anderem Infektionen mit Viren (Katzenschnupfen), Bakterien, Pilzen, Fremdkörper (Grashalme), Zahnwurzelabszesse, entzündliche Schleimhautwucherungen (Polypen), Tumoren, Blutgerinnungsstörungen und Bluthochdruck.

Zur Abklärung ist eine möglichst rasche Vorstellung beim Tierarzt meist unumgänglich. Zusätzlich zur klinischen Untersuchung können eine Blutuntersuchung, die Entnahme von Probenmaterial für weiterführende Tests, Röntgenaufnahmen, sowie Endoskopie oder Computertomographie  erforderlich sein.

Therapie

Die Therapie erfolgt in Abhängigkeit der zugrunde liegenden Ursache durch medikamentelle oder wenn erforderlich chirurgische Maßnahmen und sollte so früh wie möglich begonnen werden, um ein Fortschreiten der Erkrankung und Symptomatik zu verhindern und die Heilungschancen zu optimieren.

Vorsichtiges Reinigen der Nasenöffnungen von Verschmutzungen und Verkrustungen mit einem angefeuchteten, nicht fusselnden Wattepad oder Tupfer (nicht Rubbeln oder Reiben!) hilft meist wunde Stellen auf Nasenspiegel und Haut zu vermeiden und trägt zu einem gesteigerten Wohlbefinden bei. Da Katzen sich bei der Nahrungsaufnahme vorrangig über die Nase orientieren, muss die Futteraufnahme gut beobachtet und im Bedarfsfall durch Anwärmen des Futters und Anbieten von besonders attraktiver und stark riechender Nahrung gefördert werden.

In manchen Fällen kann Inhalation zur Verflüssigung von zähen Sekretmassen Erleichterung bringen.

Ihr Tierarzt berät Sie gerne, ob und welche Maßnahmen in Ihrem Fall sinnvoll und anzuraten sind.

 © Mag. Bettina Paul, Kleintierklinik Breitensee, Februar 2018

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