Mögliche Ursachen
Ihre Katze versteckt sich dauernd? Dies kann ein Ausdruck von Angst sein, vielleicht aber auch von einem größeren Ruhebedürfnis. Manche Katze verkriecht sich, wenn es ihr schlecht geht, weil sie krank ist und leidet. Folgende typische Auslöser gibt es:
- Umzug: Wenn Sie gerade frisch umgezogen sind oder Ihre Wohnung neu möbliert haben, ist dies für Ihre Katze sehr aufregend. Da Stubentiger sehr konservativ sind, wenn es um ihre Umgebung geht, sind manche schnell verunsichert, wenn sich Dinge ändern. Eine neue Wohnung oder ein neues Haus sind da die denkbar größte Veränderung innerhalb der „Familie“.
- Neues Zuhause: Wenn Sie eine Katze oder einen Kater neu aufgenommen haben, kann es ebenfalls sein, dass das Tier erstmal in Deckung geht. Manch neue Katze versteckt sich unterm Bett, in offenen Schränken oder auch der offenen Waschmaschine (Vorsicht!) und beobachtet von dort das Geschehen.
- Familienzuwachs oder anderer Trubel: Wenn ein Baby geboren wird und viel weint oder spontan viele Menschen zu Besuch sind, kann es gut sein, dass Ihre Katze sich zurückzieht. Der Klassiker: Silvester. Ihre Katze versteckt sich unter dem Bett, Sofa o. Ä., bis der Lärm vorbei ist.
- Mehrkatzenhaushalt: Wenn Sie mehrere Katzen haben, kann es sein, dass Stresssituationen entstehen. Die müssen Ihnen gar nicht unbedingt auffallen – Katzen können sehr subtil kommunizieren. Manche Katzen sind richtige Einzelgänger, für sie ist ein Mehrkatzenhaushalt nicht geeignet. Eine Katze versteckt sich oft? Dies ist ein Hinweis auf Stress in der Gruppe.
- Schmerzen / Krankheit: Kranke Katzen ziehen sich häufig in eine ruhige Ecke zurück, manche Katzen verstecken sich gar. Etwa Katzen mit chronischen Schmerzen (z. B. aufgrund von Arthrose) nehmen plötzlich weniger am Familienleben teil. Die Katzen verstecken sich in ihrer Kuschelhöhle und sind weniger aktiv. Auch akute Erkrankungen, z. B. mit Fieber, lassen die Katze sich zurückziehen.
Es gibt natürlich weitere Gründe, weswegen Katzen sich verstecken. Manche sind einfach auch sehr ängstlich und brauchen ihre Zeit, um aus ihrem Schutzraum zu kommen. Auch nach stressigen Situationen (Tierarztbesuch) kann es sein, dass Ihr Stubentiger sich versteckt und eine Weile braucht, bis er wieder „voll da“ ist.
Was kann ich tun?
Umzug und Einzug:
Ihre Katze versteckt sich nach dem Umzug? Geben Sie ihr Zeit! Sie wird sich nach und nach das neue Zuhause erobern. Manchmal hilft es, die Räume nur Stück für Stück zugänglich zu machen und andere Türen geschlossen zu halten. So strömen weniger Reize auf sie ein. Eine sichere „Basis“ mit vertrauter Kuschelhöhle hilft ihr, anzukommen. Zeigen Sie ihr, wo die Futter- und Wassernäpfe sowie die Katzentoilette stehen. Dieser Standort sollte sich möglichst nicht mehr ändern. Diese Tipps helfen auch, die Katze einzugewöhnen, wenn diese neu in Ihrem Haushalt eingezogen ist.
Tipps gegen Angst und zum Herauslocken:
Ihre Katze versteckt sich oft oder dauernd und lässt sich schwer locken? Für alle Situationen, die mit Angst zu tun haben und für Katzen generell gilt: Bedrängen Sie Ihren Liebling nicht! Bieten Sie aus etwas Distanz etwas an, das darf auch Futter sein, sprechen Sie freundlich und ruhig mit ihr. Geben Sie ihr zwischendurch aber auch Zeit, in der sie unbeobachtet ist.
Hartnäckigen Zeitgenossen kann auch eine Spielaufforderung helfen: Wenn die Katze nur schüchtern, nicht aber panisch ist, können Sie mit einem Laserpointer oder einer Angel ein Spielangebot machen, damit sie aus dem Versteck kommt. Gerade verspielte junge Katzen vergessen im Spiel gern schneller ihre Zurückhaltung.
Stress mindern
Verhindern Sie, dass z. B. Kinder der Katze „auf die Pelle“ rücken. Sie sind oft so begeistert von Tieren und wissen noch nicht, welche Bedürfnisse die Fellnasen haben. Sie können dies gut moderieren und immer wieder für Pausen für die Katze sorgen. Auch ein kindersicherer Rückzugsort, an dem Mieze nicht gestört werden darf, ist wichtig. Ebenso, wenn Sie eine private Feier ausrichten: Es sollte einen stillen Raum mit Liegeplatz geben, an den die Katze sich zurückziehen kann, wenn es ihr zu trubelig wird.
Vorsichtigere Katzen sind gern „dabei, aber nicht mittendrin“: Mit erhöhten Sitzplätzen und Aussichtsplattformen können Sie sichere Orte schaffen, von denen aus die Katze das Treiben beobachten kann. Auch simple Kartons mit Ein- und Ausgang mit einer kuscheligen Decke darin werden gern angenommen.
Mehrkatzenhaushalt
Sie haben mehrere Tiere und eine Katze versteckt sich viel? Schauen Sie einmal nach: Stehen für jede Katze ausreichend Ressourcen zur Verfügung? Sie sollten von allem immer möglichst eins mehr als Katzen haben: Katzentoiletten, Näpfe, Spielzeug, Liegeplätze. So vermeidet man allzu starke Konkurrenz. Schenken Sie jeder Katze die Aufmerksamkeit, die sie benötigt: Die eine möchte stundenlang spielen und ist sehr aktiv, die andere liegt vielleicht lieber mehr auf der Fensterbank und zählt Vögel. Lernen Sie Ihre Lieblinge gut kennen!
Wenn alles nichts hilft, können Sie auch einen tierärztlichen Spezialisten für Verhaltensmedizin konsultieren. Er kann vor Ort die Situation einschätzen und helfen, die Bedingungen zu optimieren. Nur, wenn auch das nicht fruchtet, kann es im Ernstfall notwendig werden, dass eine Katze auszieht.
Ist meine Katze krank?
Ihre Katze versteckt sich plötzlich ohne ersichtlichen Grund? Sie spüren, dass sie sich immer mehr zurückzieht, obwohl sie eigentlich verschmust und zugänglich ist? Ihre Katze versteckt sich nur noch und lässt sich nicht locken? Dies sollte Sie stutzig machen. Neben körperlichen Leiden und Schmerzen kann auch die Ängstlichkeit einer Katze krankhafte Ausmaße annehmen und sie sehr belasten. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt darüber! Er wird Ihren Liebling körperlich durchchecken und Sie beraten, wo das Problem liegen könnte.
Eine Optimierung der Haltungsbedingungen mit anderer Fütterung und ggfs. einer anderen Katzentoilette hilft oft sehr, um Katzen das Wohnen bei Ihnen behaglicher zu machen. Zur Unterstützung bei Stress und Angst helfen Nahrungsergänzungsmittel, die z. B. die Aminosäure Tryptophan enthalten. Auch Verdampfer oder Sprays, die Wohlfühlpheromone (Duftstoffe, für unsere Nase nicht wahrnehmbar) enthalten, zeigen oft gute Wirkung. Schwerere Fälle von Angstzuständen können auch mit Medikamenten behandelt werden, aber die anderen Optionen sind auf jeden Fall auszuschöpfen.
Katze versteckt sich: Fazit
Ihre Katze versteckt sich viel? Stress, Angst und plötzliche Veränderungen können ebenso dazu führen, dass Katzen sich verstecken, wie körperliche Erkrankungen. Eine gute Eingewöhnung nach z. B. Umzügen und eine Behandlung von Krankheiten schaffen in der Regel Abhilfe.
© AniCura