Denken Sie daran, dass diese Rasse ein erhöhtes Erkrankungsrisiko hat. Lesen Sie mehr darüber unter Erbkrankheiten.
Hintergrund
Kleine Spaniel waren lange schon beim europäischen Adel beliebt, bis der Cavalier King Charles 1892 erstmals in einem Stammbaum des britischen Kennel Clubs genannt wurde. Es wird vermutet, dass er auf die Zeit von König Karl I. (1600–1649) von England zurückgeht. Die Hunde sind in unzähligen Gemälden aus jener Zeit zu sehen. 1892 hatten die Hunde kürzere Nasen als ihre Vorfahren, da andere Mutterrassen wie Möpse gezüchtet worden waren. Im Jahr 1926 wurde dann versucht, zu mehr Cavalier King Charles Spaniels mit längeren Nasen zu gelangen, denn ihre Nasen waren bis dahin recht kurz, wie sie auch zu jener Zeit etwa beim Mops beliebt waren. Heute ist die Rasse vor allem ein Familienhund, da er mit seinem ausgeprägten Verstand sehr gut in unterschiedliche Familien passt.
Temperament
Cavalier King Charles Spaniels sind von Natur aus offen und freundlich. Sie treffen mit Neugier und Interesse auf Kinder und Hunde und sind liebe Begleiter, die sehr an ihrer Familie hängen. Da die Rasse ursprünglich ein Spaniel ist, kann sie recht jagdbegeistert sein. Einige Hunde gehen gerne auf Mäusejagd oder laufen einem Vogel nach, der gerade vom Waldboden losfliegt. Ein Cavalier ist flexibel, anpassungsfähig und behält seine verspielte Persönlichkeit für den Großteil seines Lebens.
Level an Aktivität
Der Cavalier King Charles Spaniel hat ein moderates Aktivitätslevel. Ihm geht es besonders gut mit Spaziergängen und etwas Training. Ein Cavalier King Charles fühlt sich in mittelaktiven Familien besonders wohl, bei denen Spazierengehen und Spielen zum Alltag gehören.
Fellpflege
Das Fell ist lang, weich, seidig und entweder glatt oder mit leichten Wellen. Es muss regelmäßig gebürstet werden, besonders an den Ohren, der Brust, am Schwanz und an den Beinen. Es ist wichtig, dass der Hund sich früh an das Bürsten gewöhnt. Eine passende Belohnung wirkt Wunder.
Training
Der kleine freundliche Begleithund kann gut trainiert werden. Er reagiert besonders auf positive Bestärkung und einen liebevollen und freundlichen Trainer. Der Cavalier King Charles Spaniel ist meistens fröhlich und arbeitet gerne mit seinem Herrchen oder Frauchen. Trainieren Sie ihn in kurzen Trainingsabschnitten, um seine Konzentration und Aktivität wachzuhalten. Bei den Belohnungen kann zwischen Spielzeug und Leckerlis variiert werden. Die Rasse lässt sich häufig erfolgreich und gut bei Gehorsamkeit, Rally, Nasenarbeit oder anderem trainieren.
Größe und Gewicht
Größe: 31–33 cm
Gewicht: 5,4–8 kg
Farbe
Schwarz mit braunem (oder hellbraunem) Muster, komplett rot oder weiß mit braunem Muster (diese Farbe wird „blenheim“ genannt) oder dreifarbig (schwarz, weiß, braun)
Besonderheiten der Rasse
Die Rasse ist für ihre niedliche runde Körperform und ihre großen, runden, dunkelbraunen Augen bekannt. Es kann schwerfallen, zu diesen Hunden „Nein“ zu sagen, aber wenn Sie wollen, dass Ihr Cavalier King Charles Spaniel auf Sie hört, ist es wichtig, im Training konsequent zu bleiben.
Wie andere Hunde, die Gesellschaft mögen, kann die Rasse Probleme damit haben, allein zu Hause zu bleiben. Daher ist es wichtig, dass Sie das Alleinbleiben auf gute und strukturierte Art trainieren.
Die schönen langen Ohren mit dem welligen Fell tendieren dazu, in den Wassernapf zu fallen, wenn der Hund trinkt. So verteilt er manchmal Wasser auf dem Boden. Sie können Ihrem Hund eine spezielle schmale Wasserschüssel mit abgerundeten Ecken kaufen, sodass dies vermieden wird.
Erbkrankheiten
Der Cavalier King Charles Spaniel zählt aktuell leider zu einer der am meisten beeinträchtigten Hunderassen wenn es um die Gesundheit geht. Wie auch bei anderen Rassen gibt es beim Cavalier King Charles einige mögliche Erbkrankheiten. Der Cavalier Club, ein spezieller Club des dänischen Kennel Clubs, arbeitet aktiv an der Vermeidung dieser Krankheiten, um eine starke und gesunde Rasse zu fördern. Es wurden Zuchtbeschränkungen eingeführt, sodass bei beiden Elterntieren vor dem Einsatz in der Zucht eine Herzuntersuchung und ein DNA-Test durchgeführt werden müssen.
Typische Erbkrankheiten sind:
Myxomatöse Mitralklappenerkrankung (MMVD): MMVD, früher auch Endokardiose genannt, ist eine fortschreitende Erkrankung, die die große Herzklappe auf der linken Seite (Mitralklappe) betrifft. Die Klappe wird mit zunehmendem Alter immer deformierter und undichter, wodurch es zu Rückstau von Blut im Herzen kommt und zwangsweise die Pumpfunktion des Herzens immer schlechter wird. Durch einen Herzultraschall kann man sehen, ob die Herzklappe des Hundes deformiert ist, noch bevor sie undicht wird. Wenn die Herzklappe undicht wird, kann man dies ab einem gewissen Stadium im Stethoskop als Rauschgeräusch hören. Die Forschung hat nachgewiesen, dass die Krankheit in einem hohen Grad auf Vererbung zurückgeht, daher sollten die Elterntiere vor der Zucht auf Herzfehler untersucht werden. Das Geräusch wird von 0 bis 6 eingestuft, wobei 0 kein Geräusch und 6 ein lautes Geräusch ist. Die Erkrankung tritt typischerweise erst im höheren Alter auf (>6 Jahre). Deshalb darf man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen, wenn die Elterntiere oder der eigene Hund im jungen Alter noch befundfrei ist. Eine Vorsorgeuntersuchung ist ab dem 5. Lebensjahr empfehlenswert. Der Cavalier King Charles ist einer der am stärksten betroffenen Hunderassen.
Dry Eye Curly Coat Syndrom (CKCSID): Die Krankheit wird durch eine Genmutation verursacht, und die Symptome können Welpenfieber, lockiges und fettiges Fell, Augenprobleme und Austrocknung der Augen umfassen. In den meisten Fällen wird der Welpe eingeschläfert, da die Prognose für ein Leben ohne gesundheitliche Probleme und ständige medizinische Behandlung schlecht ist. Es ist möglich auf die Krankheit zu testen. Danach können die Hunde davon entweder frei, Träger oder erkrankt sein. Freie Hunde können mit Trägern gepaart werden. Kranke Hunde dürfen niemals in der Zucht eingesetzt werden und Träger dürfen nicht mit Trägern verpaart werden.
Episodic Falling Syndrome (EFS): EFS ist eine Krankheit, die durch eine Genmutation verursacht wird. Die Krankheit wurde erstmals 1960 beschrieben und tritt bei mehreren Rassen auf. Zu den Symptomen gehören Gleichgewichtsverlust, steifer und staksiger Gang, Krümmung des Rückens, Krämpfe der Beine und Probleme beim Aufstehen. Krampfanfälle können durch Bewegung, Hitze, Stress oder Aufregung ausgelöst werden. Es ist möglich, auf die Krankheit zu testen. Die Hunde können davon entweder frei, Träger oder erkrankt sein.
Syringomyelie: Syringomyelie ist eine schwere Krankheit, bei der die Rückenmarksflüssigkeit, die normalerweise um das Gehirn und das Rückenmark verteilt, in das Rückenmark gedrückt wird und eine Höhle oder eine Syrinx bildet. Dies ist auf eine Störung des Flusses der Wirbelsäulenflüssigkeit zurückzuführen. Die Ursache kann ein Tumor und eine Meningitis sein, eine Entzündung der Wirbelsäule oder eine angeborene Deformität.
Die meisten Fälle von Syringomyelie bei Hunden treten beim Cavalier King Charles auf, da sie möglicherweise eine angeborene Verengung der hinteren Schädelknochen aufweisen.
Brachycephalie: Um das Kindchenschema zu erfüllen, wurden Hunde (und auch der Cavalier King Charles Spaniel) entgegen ihrer gesundheitlichen Bedürfnisse mit zu kurzen Nasen gezüchtet. Das bedeutet leider eine stark erschwerte Atmung und damit nicht nur jede Menge Folgeprobleme, sondern auch eine starke Einschränkung der Lebensqualität. Achten Sie bitte darauf nur bei Züchtern zu kaufen, die bewusst lange Nasen züchten, die mindestens ein Drittel der Kopflänge ausmachen muss. Alles darunter ist Qualzucht und verboten.
Futter
Wenn Sie für Ihren Cavalier King Charles Spaniel ein Futter auswählen, sollten Sie sich für eins entscheiden, das seinen Bedürfnissen entspricht. Achten Sie darauf, dass es zur Größe und dem Aktivitätslevel Ihres Hundes passt. Da die Rasse zu Zahnstein neigt, sollten Sie Ihrem Hund zahnreinigende Leckerlis zu geben. Cavalier King Charles Spaniels tendieren auch zu Übergewicht, behalten Sie also das Gewicht Ihres Hundes im Auge und passen Sie die Futtermenge, wenn nötig, an. Wenden Sie sich bei Fragen zum Futter Ihres Hundes gerne an Ihren Tierarzt.
Typ
Begleithund
Fünf Fakten über den Cavalier King Charles Spaniel
- Als zarte, neugierige und verspielte Rasse ist der Cavalier King Charles Spaniel ein großartiger Familienhund.
- Ein Cavalier braucht einen moderaten Umfang an Bewegung um gesund zu bleiben, und sollte nicht zu lange allein gelassen werden.
- Alle heutigen Cavalier King Charles Spaniels stammen von sechs Hunden ab, die den Zweiten Weltkrieg überlebt haben.
- Der Cavalier King Charles Spaniel zählt aktuell zu einer der Hunderassen mit den meisten Erbkrankheiten. Wenn Sie einen Welpen kaufen möchten, dann empfehlen wir, dies ausschließlich bei international renommierten Zuchtverbänden zu tun.
- Das Fell muss regelmäßig gebürstet werden, besonders an den Ohren, der Brust, am Schwanz und an den Beinen.