Was ist ein SCCED?
Hierbei handelt es sich um einen oberflächlichen Epitheldefekt der Hornhaut. Die Hornhaut des Auges besteht aus fünf verschiedenen Schichten. Die oberflächlichste Schicht wird Epithel genannt.
Wie entsteht dieser?
Die Ursache dieser Erkrankung ist nicht geklärt. Der Defekt entsteht spontan, auch wenn der Hundehalter oft eine Verletzung vermutet. Da diese Art von Hornhautdefekten vor allem bei älteren Hunden (ab ca. 6 Jahren) auftritt, geht man von altersbedingten Umbauvorgängen in der Hornhaut (Basalmembran) aus, die zur Entstehung eines Hornhautdefektes führen. Es scheint rassetypische Häufungen zu geben.
Welche Symptome zeigt der Hund?
Die häufigsten Symptome sind Kneifen des Auges (weil schmerzhaft), übermäßiger Tränenfluss und Reiben am Auge. Typisch ist, dass der Defekt nicht heilt und somit chronisch wird.
Wie muss ein SCEED behandelt werden?
Eine medikamentelle Therapie führt in fast allen Fällen nicht zu einer Heilung. Daher ist ein chirurgischer Eingriff nötig. Hierbei wird der defekte Anteil der Hornhaut (Epithel) mit einem speziellen Schleifgerät abgetragen. Dies kann bei den meisten Hunden unter Lokalanästhesie erfolgen. Diese Prozedur nennt man Diamond Burr Keratotomie (DBK).
Was muss nach der DBK beachtet werden?
Der Hund darf nicht am Auge reiben, da die Hornhaut sonst nicht heilen kann. Daher muss der Patient auch einen Halskragen tragen. Die Verabreichung von antibiotischen Augentropfen ist in der Heilungsphase zwischen 3- bis 5x täglich erforderlich um einer bakteriellen Folgeinfektion entgegenzuwirken.
Wann ist mein Hund wieder geheilt?
Die Heilung der Hornhaut erfordert in ca. 80 % der Fällen ca. 10 Tage. Reiben und andere Irritationen führen zu einer Heilungsverzögerung und können weitere Eingriffe nötig machen.
© Teresa Keiditsch,Tierärztin, Zusatzbezeichnung Augenheilkunde, AniCura Tierärztliche Spezialisten Hamburg, Oktober 2016