Infektionskrankheiten beim Hund
Es gibt Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten unterschiedlicher Art, die für Hunde gefährlich werden können. Während Bakterien sich in der Außenwelt nicht nur halten, sondern auch vermehren und bewegen können, sind Viren in der Regel auf Wirte und Überträger angewiesen. Sie nutzen zur Vermehrung das zelleigene System des befallenen Tieres. Parasiten gibt es von einzelligen Lebewesen wie den Babesien (einem Blutparasit) bis hin zu Insekten (z.B. Flöhe), Spinnentieren (Zecken, Milben) oder Würmern.
Für gesunde Hunde mit einem aktiven Immunsystem sind Infektionskrankheiten generell weniger problematisch als für alte, geschwächte Tiere oder aber trächtige Hündinnen und Welpen. Deren Immunsystem kann sich weniger gut zur Wehr setzen, wenn ein Infektionserreger in den Körper eindringt. Daher sind sie durch z.B. Impfungen oder verstärkte Hygiene besonders zu schützen.
Übrigens: Parasiten sind für ihren Wirt selten tödlich. Für ansonsten gesunde Tiere stellen sie meist keine lebensbedrohliche Gefahr dar. Das hat einen ganz einfachen Grund: Wenn sie ihren Wirt töten, verlieren sie ihre eigene Lebensgrundlage. Ein massiver Befall mit z.B. Würmern kann aber dennoch eine zu starke Belastung für den Organismus bedeuten und das Wirtstier – hier den Hund – ernsthaft schwächen.
Manche Keime, die Hundekrankheiten auslösen, sind auch für den Menschen gefährlich. Man bezeichnet diese als Zoonose-Erreger.
Häufige und bekannte Infektionskrankheiten des Hundes sind:
- Zwingerhusten
- Staupe
- Parvovirose
- Demodikose
- Borreliose
Stoffwechselkrankheiten beim Hund
In die Gruppe der Stoffwechselkrankheiten fallen solche, bei denen Hormone aus dem Gleichgewicht geraten sind oder Enzyme nicht richtig funktionieren.
Hierzu zählen z.B.:
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) / Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
- Morbus Addison
Krebserkrankungen beim Hund
Neoplasie ist ein anderes Wort für Tumor oder Wucherung; hiermit bezeichnet man alle Krebserkrankungen des Hundes. Bei gutartigen Tumoren bilden die unkontrolliert wachsenden Zellen einen festen Knoten. Dieser schädigt das umliegende Gewebe vor allem dadurch, dass er Platz einnimmt und Druck ausübt, sodass benachbarte Zellen absterben. Bösartige Tumoren hingegen wachsen in das Nachbargewebe hinein und „zerfressen“ es geradezu. Außerdem bilden sie häufig Metastasen, also neue Tumoren, die sich bisweilen im gesamten Körper verteilen. Tumorzellen können die Aktivität des Ursprungsgewebes auch verstärken. Befinden sie sich z.B. in einem Organ, das Hormone produziert, kann der Hormonspiegel als Folge des Krebswachstums ansteigen.
Einige wichtige Tumoren sind:
- Mammatumoren (Gesäugeleistentumoren)
- Papillome (Warzen)
- Maligne Lymphome (Lymphdrüsenkrebs)
- Hämangiosarkome
Genetisch bedingte Hundekrankheiten
Viele Krankheiten haben zumindest eine genetische Komponente. Besitzt ein Hund bestimmte Gene, kann er anfälliger für manche Erkrankungen sein. Es gibt aber auch direkt genetisch bedingte Erkrankungen, die nur bei Hunden mit entsprechendem Gendefekt auftreten.
Rassen wie Mops und Französische Bulldogge leiden z.B. oft unter Missbildungen im Atmungstrakt, was durch die Selektion auf einen kurzen, runden Kopf entstanden ist. Über alle Rassen hinweg können aber auch Missbildungen anderer Organe vorliegen. Fehlfunktionen im Immunsystem oder hormonproduzierenden Organen können ebenfalls genetisch bedingt sein.
Alters-assoziierte Erkrankungen
Mit steigendem Alter arbeiten die Reparaturmechanismen der Zellen immer schlechter. Dadurch werden Bänder weniger elastisch, Gelenke steifer, Verletzungen heilen schlechter und die Muskelmasse geht zurück.
Häufige Alterserkrankungen sind:
- Arthrose (Veränderungen am Gelenkknorpel)
- Kognitive Dysfunktion („Hunde-Alzheimer“)
- Katarakt / Linsentrübung (Grauer Star)
Haltungsbedingte Hundekrankheiten
Auch die Umweltbedingungen können einen Hund krank machen. Wird er falsch gehalten und/oder gefüttert, stellen sich entsprechende Probleme ein.
Nicht vergessen sollte man an dieser Stelle, dass auch Hunde psychischen Stress empfinden können. Dieser kann sie so schwächen, dass sie rascher von Infektionskrankheiten befallen werden, denn negativer Stress beeinträchtigt die Funktion des Immunsystems. Er kann aber auch zu Verhaltensänderungen und -auffäligkeiten führen. Gestresste und/oder ängstliche Hunde werden nicht selten aggressiv.
Verhaltensstörungen entstehen aber auch schon früh im Hundeleben durch eine falsche Prägung in der Welpenphase und mangelnde Gewöhnung an Alltagsreize.
Die genannte Einteilung der Hundekrankheiten ist nicht in Stein gemeißelt: Manche Erkrankungen lassen sich in mehrere Kategorien einsortierten. So sind z.B. Papillome (Warzen) zwar Tumoren, werden aber von einem Virus verursacht, sodass sie gleichzeitig als Infektionskrankheit gesehen werden können.