Linsenluxation

Der zentrale Punkt des Auges ist die Linse. Diese liegt eingebettet zwischen Regenbogenhaut (Iris) und Glaskörper und ist rundherum mit den sogenannten Zonulafasern am Ziliarkörper befestigt. Sie ist für die Lichtbrechung – und Lichtbündelung verantwortlich.

Was ist eine Linsenluxation?

Eine Linsenluxation stellt eine Verlagerung der Linse aus ihrer natürlichen Position dar. Somit bewegt sich diese frei im Auge.

Wie zeigt sich eine Linsenluxation?

Das betroffene Auge ist häufig schmerzhaft, trüb und rot. Zusätzlich kann eine Blindheit beobachtet werden.

Was ist die Ursache?

  • Eine entzündliche Veränderung des vorderen Augenabschnittes (Uveitis anterior)
  • Ein fortgeschrittener grauer Star (Katarakt) 
  • Am häufigsten aber: spontane Ruptur der Zonulafasern durch fehlerhafte Anlage (Dysplasie) oder Funktionsverlust (Degeneration) bei bestimmten Rassen (z.B. alle Terrierrassen)

Was ist die Folge einer Linsenluxation?

Durch den Vorfall der Linse wird der Kammerwasserabfluss gestört. Dies führt zu einem hohen Augeninnendruck (Glaukom oder Grüner Star). Ein Glaukom verursacht starke Schmerzen und kann innerhalb kurzer Zeit zur irreversiblen Erblindung des Tieres führen.

Wie wird eine Linsenluxation behandelt?

Die Linsenluxation beim Hund ist ein akuter Notfall, der meist innerhalb von maximal 48 Stunden operativ versorgt werden sollte. Ist dies nicht der Fall, so können irreversible Schäden bzw. Blindheit zurückbleiben.

Was wird bei der Operation gemacht?

Bei dieser Operation wird unter einem OP-Mikroskop mit größter Vorsicht die Linse entfernt.

Was muss man nach der Operation beachten?

Nach der Operation müssen Augentropfen und meist auch Tabletten über einen gewissen Zeitraum verabreicht werden. Das Tragen eines Halskragens 10-14 Tage post OP ist Pflicht. Patienten mit einer Linsenluxation sollten grundsätzlich mit einem Brustgeschirr geführt werden; Spiele, die mit heftigen Kopfschütteln verbunden sind, sind zu vermeiden.

Welche Komplikationen können nach der Operation auftreten?

Die häufigsten Komplikationen stellen einen Augenüberdruck oder eine Ablösung der Netzhaut dar, welche zur Blindheit führen kann. Daher empfiehlt es sich, vier Wochen nach der Operation die Netzhaut prophylaktisch per LASER anzuheften, um einer Ablösung vorzubeugen. Diese ist eine Maßnahme, um dauerhaft das Sehvermögen des Tieres zu erhalten.

 

© Teresa Keiditsch,Tierärztin, Zusatzbezeichnung Augenheilkunde, AniCura Tierärztliche Spezialisten Hamburg, Oktober 2016

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