Wie entsteht ein Tumor?
Ein Tumor kann prinzipiell in jedem Organ oder Gewebe des Körpers entstehen und bös- oder gutartige Eigenschaften entwickeln. Lesen Sie hier mehr über die Tumorentstehung beim Tier.
In manchen Fällen ist eine klare Unterscheidung in gut- und bösartig nicht möglich. Gesäugetumoren besitzen sowohl gut- als auch bösartige Eigenschaften. Generell verursachen bösartige Tumoren Krankheiten, die mit dem Sammelbegriff „Krebs“ bezeichnet werden. Gutartige Tumoren beeinträchtigen die Gesundheit im geringeren Maße, aber auch sie sind entartet und können gefährlich werden oder das Tier in seinen Körperfunktionen behindern.
Bei einer Tumorerkrankung wachsen Körperzellen unkontrolliert und teilen sich in erhöhtem Maße. Gesundes Gewebe wird dabei verdrängt und zerstört. Bildet sich neues Gewebe aus einer Zelle, deren Wachstum nicht dem normalen Muster folgt, spricht man medizinisch von einer Neoplasie. Bei malignen Neoplasien weisen die neu entstandenen Zellen bestimmte Eigenschaften auf, die als bösartig kategorisiert werden. Zu den bösartigen Eigenschaften einer Zelle zählt z. B. die Fähigkeit, weiter entfernt liegende Tochtergeschwülste (Metastasen) zu bilden und anderes Gewebe zu infiltrieren.
Wie bilden sich Metastasen?
Metastasen entstehen, wenn sich bösartige Tumorzellen aus dem Tumor lösen und über die Blutbahn oder das Lymphsystem in andere weiter entfernt liegende Organe und Gewebe einwandern. Entsprechend unterscheidet man zwischen hämatogenen oder lymphogenen Metastasen. Viele Tumoren streuen nach bestimmten Mustern. Je kleiner die Blutkapillaren, umso leichter bleiben abgeschilferte Tumorzellen hängen. In der Lunge, Leber und Netzhaut ist dies bevorzugt der Fall. Meist streuen Tumoren entsprechend der natürlichen Stromrichtung im Körper, z.B. ein Prostatakarzinom streut über die Lymphgefässe in die Wirbelssäule, ein Adenokarzinom des Dünndarms über die Portalvene in die Leber.
© AniCura Kleintierpraxis Meckenbeuren, September 2018